Das sagt Kreisläufer Anton Lindskog zu seiner unbefriedigenden Situation

Das Gefühl eines Muskelkaters nach einem Handball-Spiel hatte Anton Lindskog vermisst. „Ich war so kaputt, aber sehr glücklich“, denkt der Kreisläufer der SG Flensburg-Handewitt zurück an den Tag nach dem 30:19-Erfolg in der Bundesliga gegen den TuS N-Lübbecke am 10. April. Seitdem hat die SG Pause.

Der Dauereinsatz in der Abwehr und einige Minuten im Angriff waren das, was der Schwede gebraucht hatte. „Es ist kein Geheimnis, dass ich davor fast einen Monat nicht gespielt habe“, sagt der 28 Jahre alte Lindskog und fügt hinzu: „Vorher war es auch sehr wenig.“

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Starke Konkurrenz am Kreis

Trainer Maik Machulla setzt im Abwehrzentrum auf Johannes Golla und Simon Hald. Über Kurzeinsätze kommt Lindskog seit seinem Wechsel von der HSG Wetzlar, wo er ein absoluter Leistungsträger war, zur SG im vergangenen Sommer kaum hinaus. Oft verbrachte er ganze Spiele auf der Bank. Von 43 möglichen Partien bestritt Lindskog 29. Nur als Hald im November und Dezember für einige Wochen in Quarantäne war, war Lindskog gesetzt – und zeigte seine Qualitäten.

„Anton ist einer der besten Abwehrspieler der Bundesliga, deshalb haben wir ihn verpflichtet“, sagt Machulla. Aber: „Er hat das Problem, zwei Weltklasse-Leute vor sich zu haben.“ Die Situation mache auch ihm als Trainer zu schaffen, erklärt Machulla. Er weiß, dass Unzufriedenheit zu Abwanderungsgedanken bei den Profis führen kann – wie beispielsweise bei Anders Zachariassen 2020 oder Marius Steinhauser in diesem Sommer.

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Frühzeitig Konsequenzen ziehen?

Der 28-Jährige mit Vertrag bis 2024 will sich rein- und durchbeißen. Er fühle sich in Handewitt – dort lebt Lindskog mit seiner Freundin und seiner Tochter – und Flensburg wohl. „Alles läuft gut – außer Handball“, erklärt der Kreisläufer.

Weniger Spielanteile als gedacht

Er habe bei seiner Zusage gewusst, dass Machulla auf seine Stammspieler setzt. Dennoch habe er „weniger gespielt als gedacht. An einigen Tagen war es schwierig, zu 100 Prozent motiviert zu sein. Aber ich habe versucht, den Kopf oben zu behalten und dem Team zu helfen. Das war meine Aufgabe, da darf ich nicht nur auf mich selbst gucken.“

2023 ersetzt der Slowene Blaz Blagotinsek bei der SG Hald, der nach Aalborg wechselt. „Eine gute Verpflichtung“, lautet Lindskogs Einschätzung. Der Schwede weiß:

Anton Lindskog will wieder ins Nationalteam

Apropos Schweden: Seinen Platz im Nationalteam hat Lindskog vorerst verloren, was dieser als „nicht optimal“ bezeichnet. Sich in den kommenden Wochen und Monaten bis zur WM 2023 im eigenen Land (und Polen) wieder für die Europameister von Glenn Solberg zu empfehlen, hat er sich zum Ziel gesetzt. Wenn der Preis dafür schmerzhafte Muskelkater sind, bezahlt Lindskog diesen gerne.

„Hölle Nord“-Podcast: Ein Blick hinter die Kulissen der Geschäftsstelle der SG Flensburg-Handewitt