Der Weg nach Köln: SG Flensburg-Handewitt und THW Kiel vor hohen Hürden

Dieser Weg (nach Köln ) wird kein leichter sein – aber das erste Etappenziel ist zumindest erreicht. Mit dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt sind zwei Handballclubs aus Schleswig-Holstein in die K.o.-Runde der Champions League eingezogen und somit weiter im Rennen um ein Ticket für das legendäre Final Four in der Domstadt.

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Diese ist für die „Zebras“ bereits in Sichtweite, weil sie als Gruppenzweiter direkt ins Viertelfinale galoppiert sind, wo sie es mit dem Sieger des Achtelfinales Paris SG gegen Elverum Handball zu tun bekommen. Die höheren Hürden haben die Flensburger mit Pick Szeged und gegebenenfalls FC Barcelona zu meistern.

Viva Colonia! Köln lockt nicht nur mit sportlichen, sondern auch mit finanziellen Anreizen. Das ist nicht unwichtig. Denn: In der Gruppenphase konnten sowohl der THW als auch die SG noch keine Reichtümer anhäufen. Für die Teilnahme erhielt jede Mannschaft 210000 Euro vom Ausrichter EHF. Pro Punkt gab es weitere 5000 Euro. Daneben erhielten Gruppensieger und -zweiter jeweils 30000 Euro Prämie.

Nur mal so zum Vergleich: Mit dem Erreichen des Viertelfinales in der Fußball-Champions-League hat der FC Bayern München 89,1 Millionen Euro sicher.

Neuer Streamingdienst?

Groß ist die Schere zwischen Fußball und Handball auch in Sachen Fernsehgelder. Der Letzte (Arminia Bielefeld) bei den TV-Einnahmen der Fußball-Bundesliga (DFL) kassierte im Vorjahr über 34 Millionen Euro – das ist mehr als doppelt so viel wie die Handball-, Basketball- und Eishockey-Bundesliga (ca. 15 Millionen) zusammen einnehmen. Die HBL schüttet geschätzte 170000 Euro an jeden Club – egal ob Tabellenerster oder Tabellenletzter – aus. Spötter könnten dies mit einem Wort kommentieren: Peanuts.

Doch es gibt Licht am monetären Horizont. Ex-DFL-Boss Christian Seifert will gemeinsam mit dem Medienkonzern Axel Springer einen Streamingdienst für Handball, Basketball, Eishockey und andere Sportarten aufbauen. Erste Sondierungsgespräche soll es gegeben haben. Das verspricht auch für die HBL, die bis 2023 an ihren TV-Partner Sky gebunden ist, gute Perspektiven für die Vergabe der Fernsehrechte ab nächstem Jahr. Und mehr Kohle.

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Handballern, Basketballern und Eishockeyspielern wäre zu gönnen, dass sie auch in dieser Beziehung ein wenig aus dem Schatten der Fußballer heraustreten können, die vor allem einer Person ihre Milliarden-Verträge zu verdanken haben: Christian Seifert.