Neun SG-Spieler bei Handball-WM im Dauerstress

Kein Bundesliga-Team stellt im Januar so viele Nationalspieler ab wie die SG Flensburg-Handewitt. Neun SG-Handballer wagen sich in die ägyptische WM-Blase, um ihre Nation bei dem umstrittenen Turnier zu vertreten. Trainer Maik Machulla wird den Titelkampf mit Sorge verfolgen. Ausgerechnet auf zwei unersetzbare Spieler kommen enorme Belastungen zu.

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Johannes Golla: Nummer eins am Kreis

Johannes Golla, vorher die Nummer vier am deutschen Kreis, ist im DHB-Team nach den Absagen von Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler und Jannik Kohlbacher in Abwehr und Angriff gesetzt. Wenn der 23-Jährige nach Flensburg zurückkehrt, wird er mindestens sechs WM-Spiele – oder mehr, wenn Deutschland die Hauptrunde übersteht – und zwei Qualifikationsspiele für die EM 2022 gegen Österreich in den Knochen haben.

 

Jim Gottfridsson: Der Unersetzbare

Jim Gottfridsson, der Kopf der SG, ist in Schwedens Auswahl der Anführer eines nach zahlreichen Absagen unerfahrenen Teams. Pausen wird es für den 28 Jahre alten Spielmacher kaum geben. Im Aufgebot von Glenn Solberg stehen außerdem Hampus Wanne und Anton Lindskog, der in Flensburg als neuer Kreisläufer gehandelt wird. Vor der WM bestreitet Schweden zwei EM-Qualifikationsspiele gegen Montenegro.

Drei Norweger – drei Dänen

Magnus Röd sagte ab, dafür kämpfen Magnus Jöndal, Torbjörn Bergerud und Göran Sögard in Ägypten für Norwegen um das ersehnte WM-Gold. Gerade Sögards Teilnahme – der 26-Jährige konnte der SG zuletzt aufgrund von Leistenproblemen wenig helfen – stößt auf Unbehagen. Um die Beschwerden loszuwerden, müsste Sögard eigentlich dem Beispiel von Röd folgen.

Für Dänemark sind Mads Mensah, Simon Hald und Lasse Svan nominiert. Auch der künftige SG-Linksaußen Emil Jakobsen steht im Kader. Immerhin: In der leichten Vorrunde mit Argentinien, Bahrain und dem Kongo kann Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen die Last auf viele Schultern verteilen.

WM-Nominierte der deutschen Spitzenclubs:

SG Flensburg-Handewitt (9): Göran Sögard, Torbjörn Bergerud, Magnus Jöndal (alle Norwegen), Lasse Svan, Simon Hald, Mads Mensah (alle Dänemark), Jim Gottfridsson, Hampus Wanne (beide Schweden), Johannes Golla (Deutschland)

THW Kiel (7): Niklas Landin, Magnus Landin (beide Dänemark), Harald Reinkind, Sander Sagosen (beide Norwegen), Domagoj Duvnjak (Kroatien), Oskar Sunnefeldt (Schweden), Miha Zarabec (Slowenien)

SC Magdeburg (7): Gisli Kristjansson, Omar Magnusson (beide Island), Zeljko Musa (Kroatien), Piotr Chrapkowski (Polen), Moritz Preuss (Deutschland), Daniel Pettersson (Schweden), Christian O’Sullivan (Norwegen)

MT Melsungen (7): Silvio Heinevetter, Julius Kühn, Timo Kastening, Tobias Reichmann, Kai Häfner (alle Deutschland), Marino Maric (Kroatien), Arnar Arnarsson (Island)

Rhein-Neckar Löwen (6): Andreas Palicka, Einsatz fraglich: Albin Lagergren (beide Schweden), Alexander Petersson, Ymir Gislason (beide Island), Uwe Gensheimer (Deutschland), Romain Lagarde (Frankreich)

Füchse Berlin (5): Jacob Holm, Lasse Andersson (beide Dänemark), Marian Michalczik, Paul Drux (beide Deutschland), Valter Chrintz (Schweden)