Undichte Stellen, Flensburger Tief, Handball-Festtag

Aron Palmarsson von Barcelona nach Aalborg, Johan Hansen von Hannover nach Flensburg, Casper Mortensen von Barcelona nach Hamburg, Lukas Nilsson von Kiel nach Mannheim – das sind nur vier von vielen Transfers, die von „handball.leaks“ vorhergesagt wurden. Die Trefferquote der Instagram-Seite, die kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie an den Start ging, ist hoch. Die meisten der angekündigten Wechsel fanden tatsächlich statt.

Selbst Club-Manager und Spieler fragen sich, wer dahinter steckt. Ist es ein Berater? Ist es ein Manager? Ist es ein Profi-Handballer? Fest steht: Die Person ist gut vernetzt und informiert – sehr gut sogar. Die Bezeichnung „leak“ (Leck, undichte Stelle) ist sicherlich nicht umsonst gewählt.

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Eine der jüngsten Transfer-Bomben, die „handball. leaks“ platzen ließ: Sander Sagosen wechselt 2023 vom THW Kiel in die Heimat zum aufstrebenden norwegischen Club Kolstad Handball. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür bisher nicht. Aber die Erfahrung zeigt: Sollte es anders kommen, wäre das fast schon eine Überraschung.

Die SG sollte niemals abgeschrieben werden

Wer es mit der SG Flensburg-Handewitt hält, ist Erfolg gewöhnt. In den vergangenen sechs Saisons kämpfte die SG bis zuletzt um den Meistertitel. Dementsprechend neu ist das Gefühl, das die Flensburger Handballer und ihre Fans gerade erleben – nur zwei Siege aus acht Pflichtspielen gelangen dem Team von Trainer Maik Machulla. Im Pokal war bereits Endstation, in der Champions League droht eine schlechte Platzierung, in der Bundesliga das Verpassen der Königsklasse. Verletzungen bringen den Club seit über einem Jahr in personelle Schieflage.

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Die SG vorzeitig abzuschreiben, wäre aber ein großer Fehler. Mannschaft und Trainer werden ihre Schlüsse ziehen und gestärkt aus dieser schweren Phase kommen. Wie 2018, als nach einem Champions-League-Debakel in Montpellier alles in Frage gestellt wurde. Wenige Wochen später wurde die SG Deutscher Meister – wobei das nicht als Prognose missverstanden werden soll.

Füchse – Kiel, Hamburg – Flensburg

Am Sonntag noch keine Pläne? Der Handball bietet ein ansehnliches Programm. Um 14 Uhr empfangen die Füchse Berlin den THW Kiel. Beide Teams sind bockstark in die Bundesliga gestartet. Einer der Kontrahenten – oder beide? – wird gegen 15.30 Uhr keine weiße Weste mehr haben.

Eine halbe Stunde später beginnt das Nord-Duell zwischen Hamburg und Flensburg. Schön, dass es dieses Spiel erstmals seit Mai 2015 wieder gibt. Anschließend war der insolvente HSV von der Bildfläche verschwunden. Jetzt ist er zurück – und muss sich nicht verstecken.

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