Deutsche Handballer mit „coolem Gefühl“ zur EM

Ohne Kreisläufer Jannik Kohlbacher (Adduktorenverletzung), aber mit frischem Selbstvertrauen werden die deutschen Handballer am Mittwochvormittag von Frankfurt nach Bratislava fliegen, wo für sie am Freitag um 18 Uhr gegen Belarus die Europameisterschaft beginnt. Als „cooles Gefühl“ und „sehr guten Abschluss“ bezeichnete Luca Witzke den deutschen 35:34-Sieg gegen Frankreich, den der Spielmacher vom SC DHfK Leipzig bei der EM-Generalprobe am Sonntag mit einem Tor in der Schlusssekunde sichergestellt hatte. „Ein solches Spiel ist bestes Teambuilding.“

Auch Kreisläufer Patrick Wiencek (THW Kiel) freute sich über den Achtungserfolg gegen den Olympiasieger, wollte aber das Ergebnis nicht überbewerten: „Es ist gut für die Moral, mehr auch nicht.“

Hier einige Fragen und Antworten zur Handball-EM 2022 der Männer:

Wie ist der EM-Modus?

Die Vorrunde wird in sechs Vierergruppen ausgetragen. Die ersten beiden Mannschaften jeder Gruppe ziehen in die Hauptrunde ein, in der es zwei Sechsergruppen gibt. Sollte die DHB-Auswahl das schaffen, würde sie auf Teams der Gruppen E und F treffen. Die beiden bestplatzierten Mannschaften der beiden Hauptrundengruppen erreichen das Halbfinale.

Wo wird gespielt?

Alle Finalspiele werden in Budapest ausgetragen. Weitere Spielorte sind Debrecen und Szeged in Ungarn sowie Bratislava und Kosice in der Slowakei.

Wie stark beeinflusst Corona das Turnier?

Sehr. Die Veranstalter haben sich für ein strenges Hygienekonzept mit engmaschiger Teststrategie entschieden, eine komplett abgeschottete Turnier-Blase wie bei der WM 2021 in Ägypten wird es allerdings nicht geben. Spieler, Trainer und Funktionäre müssen geimpft sein. Als jetzt viele Stars für den Turnierstart auszufallen drohten, verkürzte die Europäische Handballföderation die Quarantäne positiv getesteter Spieler von 14 auf fünf Tage.

Sind Zuschauer erlaubt?

Ja. Die Inzidenzen vor Ort sind zwar seit Wochen im dreistelligen Bereich und die Impfquoten liegen unter der in Deutschland (unter 50 Prozent in der Slowakei, knapp über 60 in Ungarn). Doch die slowakischen Behörden haben eine Hallenauslastung von maximal 25 Prozent genehmigt, das entspricht im deutschen Spielort Bratislava 2500 Zuschauern. In Ungarn gibt es Stand jetzt keinerlei Restriktionen.

Wer überträgt die EM-Spiele?

ARD und ZDF übertragen alle deutschen EM-Auftritte live, außerdem gibt es bis zu 18 Spiele ohne deutsche Beteiligung im Free-TV bei Eurosport zu sehen. Sämtliche 65 EM-Partien können im Internet auf Sportdeutschland.TV verfolgt werden. Den digitalen Turnierpass bietet die Online-Plattform für zwölf Euro an, Einzelspiele kosten 3,50 Euro.