Deutsche Handball-Frauen gegen Weltmeister chancenlos

Lingen (dpa) – Deutschlands Handball-Frauen haben zwei Monate vor der Europameisterschaft ihre Grenzen aufgezeigt bekommen.

Die DHB-Auswahl verlor in Lingen das zweite Test-Länderspiel gegen Weltmeister Niederlande deutlich mit 26:32 (10:18) und konnte dabei nicht an die starke Vorstellung beim 27:25-Sieg zwei Tage zuvor anknüpfen. Beste deutsche Werferin war Evgenija Minevskaja mit sieben Toren. Julia Maidhof traf fünfmal.

«Mit den ersten 20 Minuten bin ich überhaupt nicht zufrieden. Da haben wir alles falsch gemacht, was man falsch machen kann», kritisierte Bundestrainer Henk Groener. «Danach haben wir uns zurückgekämpft und vieles gut gemacht.»

Die DHB-Auswahl bot in der ersten Halbzeit eine enttäuschende Leistung. Im Angriff lief gar nichts zusammen – Fehlwürfe, Abspielfehler und mangelnde Abstimmung sorgten dafür, dass die Niederländerinnen phasenweise auf zehn Tore davon zogen. Zudem bekam die deutsche Defensive vor allem Dione Housheer (8 Tore) nicht in den Griff. Auch zwei frühe Auszeiten von Groener zeigten keine Wirkung.

Nach der Pause lief es etwas besser. Die Abwehr stand stabiler, im Angriff wurde mit mehr Tempo und Präzision gespielt – und beim 20:23 (46.) keimte sogar noch einmal Hoffnung auf. In dieser Phase überzeugte neben Minevskaja und Maidhof auch Kreisläuferin Luisa Schulze. Zu viele Fehler verhinderten in der Schlussphase jedoch eine erfolgreiche Aufholjagd.

«Es ist bezeichnend, dass wir nach dem 20:23 unsere Chancen nicht verwerten konnten», haderte Groener. Nicht nur in dieser Phase machte sich das Fehlen der Leistungsträgerinnen Emily Bölk und Julia Behnke bemerkbar. Die Ungarn-Legionärinnen konnten nach einem Corona-Fall bei ihrem Verein FTC Budapest nicht nach Deutschland reisen. Zudem fehlte Kreisläuferin Maike Schmelzer wegen einer Schulterverletzung.

Vor der EM vom 3. bis 20. Dezember in Dänemark und Norwegen bestreitet die DHB-Auswahl Ende November noch ein Vier-Länder-Turnier in Bergen. Bei der Endrunde sind Norwegen, Rumänien und Polen die Gruppengegner.

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